Ein Lebensmittel-Skandal jagt den nächsten. Inzwischen hat eine Studie ergeben, dass in zahlreichen Lebensmitteln gefährliche Weichmacher enthalten sind, die nicht nur die Zeugungsfähigkeit bei Männern negativ beeinflussen, sondern auch noch krebserregend sein sollen.


Es gibt kaum jemanden, der die Doku „Plastic Planet“ noch nicht gesehen hat. Sie macht dem Zuschauer eines deutlich: Wir leben in einer Welt aus Plastik und dass diese Welt für uns ziemlich giftig ist, ist uns noch nicht einmal bewusst.

Was sind Weichmacher

Weichmacher sind Chemikalien, die Kunststoffen zugesetzt werden, um diese biegsam und geschmeidig zu machen. Der Weichmacher DEHP (Diethylhexyphtalat) kommt hauptsächlich in PVC- Kunststoffen zum Einsatz. Er steht in Verdacht Atemwegserkrankungen, Asthma, Diabetes, Unfruchtbarkeit bei Männern und Herzinfarkte zu fördern.

Seit dem Jahr 2006 darf DEHP nicht mehr in Lebensmittelverpackungen enthalten sein. Das hat einen sehr guten Grund. Der Weichmacher geht nämlich mit den Stoffen, denen er zugesetzt wird, keine Verbindung ein. So kommt es dazu, dass er nach einer Weile ausgast beziehungsweise sich herauslöst. DEHP ist unter anderem sehr gut fettlöslich. Wasser löst ihn eher schlecht heraus, weshalb Getränkeflaschen hier nicht das Problem sind.

Der Weichmacher DEHP in Wurst und Käse

DEHP ist also sehr gut fettlöslich. Das erklärt auch, warum eine vom NDR im Rahmen einer Dokumentation in Auftrag gegebene Studie ergab, dass etliche fettige Lebensmittel mit dem Weichmacher belastet sind. So sollen insbesondere Géramont Weichkäse (80 Mikrogramm/kg), Bertoli Pesto (240 Mikrogramm/kg) und Kerrygold Butter (520 Mikrogramm/kg) betroffen sein. Diese Werte liegen zwar noch deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten, doch sollte man gerade in diesem Punkt Vorsicht walten lassen. Mit den Grenzwerten geht man nämlich davon aus, dass nur eine bestimmte Menge der Produkte verzehrt wird.

Wir kommen aber in unserem Alltag überall mit PEHP in Berührung. Man sollte immer auch bedenken, dass der Weichmacher auch in Haushaltsdosen, in Kosmetikverpackungen und wer weiß sonst noch wo enthalten ist. Durch die belasteten Lebensmittel nehmen wir den Stoff also noch zusätzlich auf. Laut Aussagen des NDR haben Bertoli und Kerrygold bereits angekündigt, intensive Ursachenforschung zu betreiben. Und wer sich jetzt denkt, dass der Bio-Laden sicher ist: Auch hier werden viele Lebensmittel in Plastik verpackt angeboten!

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