Trinkwasser gehört zu den wichtigsten Gütern der Erde, da jedes Lebewesen auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen ist. Während einige Regionen über eine gesicherte und ausreichende Wasserversorgung verfügen, leiden andere Gebiete der Erde unter einer enormen Wasserknappheit. Gruppen wie Viva con Agua versuchen, den unter Wassermangel leidenden Menschen zu helfen, auf der anderen Seite entdecken Investoren Trinkwasser-Fonds als lohnende Geldanlage.

Geldanlage in Trinkwasser?

Gewerbliche Trinkwasser-Fonds versprechen hohe Gewinne, da angesichts der weltweiten Wasserknappheit im Bereich der Wasserversorgung hohe Gewinne möglich sind. Da der Zugang zu bezahlbarem Trinkwasser ein Grundrecht jedes Menschen darstellt und die Sicherstellung dieses Anspruches zu den staatlichen Aufgaben zählt, ist ein solches Engagement gefährlich, denn Investoren müssen mit der Verstaatlichung der Trinkwasserversorgung in wasserarmen Ländern rechnen. Weniger riskant und für die Bevölkerung in wasserarmen Staaten sinnvoll ist das Engagement in sozialen Trinkwasser-Fonds. Gruppen wie Viva con Agua sammeln mit diesen Trinkwasser-Fonds Gelder ein, um Brunnen zu bauen und die Wasseraufbereitung in unter Wasserknappheit leidenden Staaten zu verbessern. Soziale Trinkwasser-Fonds sind mit einer geringen Rendite verbunden, dafür lindern sie durch Wassermangel verursachtes Leid.

Wasser sparen ja, aber an der richtigen Stelle

In Deutschland Wasser zu sparen hilft nicht gegen die weltweite Wasserknappheit. Selbst in trockenen Sommern reicht das vorhandene Trinkwasser hier zur Versorgung der Bevölkerung aus, lediglich beim Bewässern des Gartens kann es zu seltenen Einschränkungen kommen. Zudem ist Wasser sparen in Deutschland mitunter kontraproduktiv, da bei nicht ausreichenden Durchfluss durch die Wasserrohre diese verkeimen, wenn sie nicht gespült werden. Um mit Rücksicht auf die weltweite Wasserknappheit Wasser zu sparen, sollten keine wasserintensiv hergestellten Produkte aus wasserarmen Ländern gekauft werden. Rosen aus Afrika benötigen für ihre Produktion viel Wasser, das den Menschen dort als Trinkwasser fehlt. Die Beteiligung an sozialen Trinkwasser-Fonds unterstützt die Menschen in wasserarmen Schwellenländern nachhaltiger als der einmalige Kauf dort hergestellter Güter.

Hilfe zur Wasserversorgung ist möglich

Gruppen wie Viva con Agua weisen auf die weltweite Wasserknappheit hin und fordern Menschen in mit Wasser ausreichend versorgten Gebieten auf, die dort lebende Bevölkerung zu unterstützen. Diese Unterstützung erfolgt nicht, indem wir in ausreichend mit Trinkwasser versorgten Gebieten Wasser sparen, sondern indem wir Projekte zur Wasserförderung in den entsprechenden Ländern unterstützen.