Das Bio-Lebensmittel besser und gesünder als herkömmliche Lebensmittel sind, ist den meisten klar, doch bei genauerem Nachfragen lässt sich feststellen, dass viele gar nicht so genau wissen, was sich hinter dem Begriff „Bio“ eigentlich verbirgt.
Die Voraussetzungen für Bio
Bio bedeutet im Wesentlichen den Verzicht des Einsatzes von Pestiziden, keine Anwendung von Gentechnik, Fütterung von Nutztieren mit ökologisch einwandfreiem Futter, weitgehender Verzicht auf Antibiotika, Verbot der Bestrahlung von Lebensmitteln.
Trotz des guten Images stellen in Deutschland pro Jahr 600 Landwirte von Bio wieder auf konventionelle Produktion um, da die Auflagen so streng sind, zudem macht die ausländische Konkurrenz Bio immer weniger lukrativ. Immerhin: Mehr also doppelt so viele steigen auf ökologische Landwirtschaft um. Trotzdem ist der Anteil der Biobauern noch verhältnismäßig gering, man diskutiert über staatliche Subventionen. Viele der Bauern, die gerne auf Bio umstellen würden, schrecken vor dem Schritt zurück, da die Bedingungen zurzeit sehr schlecht sind. So ist der preisliche Abstand zum Beispiel von konventioneller Milch zu Bio-Milch einfach zu gering.
Seit es das staatliche Bio-Siegel gibt, ist es für den Verbraucher in den letzten Jahren einfacher geworden, Bio-Produkte überhaupt zu identifizieren. Dennoch bleibt ein gewisser Unsicherheitsfaktor, gerade auch bezüglich der Tatsache, dass lediglich 95 Prozent der Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs sein müssen. Die Frage ist: Wie konsequent muss Bio sein?
Der Teufel steckt im Detail
Käfigtierhaltung ist verpönt. Selbst wer keine Bio-Eier kauft, wird im Supermarkt kaum Eier aus Käfighaltung feil geboten bekommen, Bodenhaltung ist das Minimum bei den meisten Lebensmittelhändlern. Gibt es überhaupt noch Käfighaltung? Ein ganz klares: ja. Wer heute ein verarbeitetes Lebensmittel kauft, sei es ein Nudelfertiggericht, oder Eiergebäck, muss damit rechnen, dass – falls es nicht eindeutig anders auf der Verpackung angegeben ist – die verwendeten Eier von Hühnern aus Käfighaltung stammen. Eine hundertprozentig authentische Ernährung ist heute fast unmöglich.
Bio muss für die Landwirte wieder lukrativ werden
Trotzdem: Für die lebensmittelproduzierende Industrie, ist der Wandel der Konsumgewohnheiten ein Statement, das verdeutlicht, dass der Verbraucher nicht alles mit sich machen lässt. Viele Pfuschereien hätten verhindert werden können, wenn man den Lebensmittelproduzenten von Anfang an auf die Finger geschaut hätte. In Zukunft müssen die schwarzen Schafe zittern und sich die Frage stellen, ob ein biologisch geführter Betrieb nicht lukrativer ist.