Seit 2004 hat die Bundeswehr im großen Umfang die Wirkung biologischer und chemischer Waffen erforscht- durch Tierversuche.
Das teilte in der vergangenen Woche ein Sprecher des Sanitätsdienstes der Bundeswehr mit. Bei den Tests wurden rund 3300 Tiere getötet, darunter auch 18 Makaken-Affen. Diese Tests stünden strikt im Einklang mit dem Tierschutzgesetz und den gesetzlichen Genehmigungsverfahren, teilte der Sprecher mit. 500 Mäuse, 20 Kaninchen, 12 Meerschweinchen und 18 Makaken-Affen seien allein bei Versuchen zum Schutz vor Pocken-Infektionen getötet worden. Außerdem gab es Versuche mit den Erregern von Milzbrand, Ebola und Kongofieber sowie dem chemischen Kampfstoff Schwefel-Lost.
Angeblich suche die Bundeswehr nach Alternativen zu Tierversuchen. Bislang gehe der Schutz der Angehörigen des Bundes und deren Gesundheit vor und daher wird auch weiterhin mit Tierversuchen geforscht.
Der Verband der Tierversuchsgegner kritisiert, dass die Bundeswehr die Tierversuche seit nun mehr über vier Jahren streng geheim gehalten hat. Die stellvertretende Vorsitzende des Verbandes, Christiane Baumgartl-Simons, sagte:
„Tierversuche in der Bundeswehr müssen ebenso wie die anderen Tierversuche öffentlich gemacht werden. Wenn es leider noch immer zum Schutz der Bevölkerung notwendig ist, Verfahren zu entwickeln und Mittel zu testen, so muss dies mit tierversuchsfreien Verfahren geschehen.“
Laut den im letzten Monat veröffentlichten Tierversuchszahlen wurden im Jahr 2007 bundesweit 629.643 Wirbeltiere für wissenschaftliche Zwecke getötet. Laut Tierschutz eine inakzeptable Zahl.