Alle Bauherren müssen zukünftig mit strengeren Anforderungen an die Dämmwirkung rechnen. Mit der Neufassung der Energie-Einsparverordnung – kurz EnEV – zieht der Bund die Daumenschrauben für Bauherren in Sachen Energiesparen kräftig an. Damit dürfen neu gebaute Immobilien deutlich weniger Energie verschwenden und müssen energieeffizienter werden. Kritiker befürchten dagegen steigende Mietpreise.
Energiesparen für Häuser
Ein wichtiges Standbein der Energiewende ist die Energieeffizienz, die jetzt auch bei Häusern immer besser werden soll. Zukünftig müssen Neubauten in Deutschland daher mit weniger Energie auskommen. Entsprechende Minimalstandards wurden jetzt vom Bundeskabinett in Berlin abgesegnet und eine Neufassung der EnEV beschlossen. Schrittweise soll jetzt der zulässige Primärenergiebedarf der Neubauten abgesenkt werden. Jeweils um je 12,5 Prozent soll der Bedarf 2014 und 2016 sinken, während die Anforderungen an die Dämmwirkung der Gebäudehülle um jeweils zehn Prozent steigen. Für bestehende Immobilien ändert sich dagegen nichts.
Gesetzlich verordnete Energieeffizienz
Für den Bund ist die EnEV ein wichtiges Instrument, mit dem er die Energieeffizienz im Immobilienbereich steigern will. Schließlich entfällt ein großer Teil des deutschen Energieverbrauchs auf das Heizen sowie das Bereitstellen von Warmwasser. Daher ist das Thema der Energieeffizienz eng mit der geplanten Energiewende verbunden und Teil der Strategie gegen steigende Nebenkosten. Trotzdem kritisiert der Verband der deutschen Wohnungsunternehmen die Novelle scharf und befürchtet steigende Mieten für Neubauten.
Mit der Novellierung der EnEV werden aber auch neue Vorgaben der EU umgesetzt. So wird unter anderem auch die Pflicht, Energiekennwerte von Immobilien in Anzeigen anzugeben, eingeführt. Zudem sollen die bereits 2009 eingeführten Energieausweise leichter verständlich werden. Ähnlich wie bei Elektrogeräten werden dort jetzt Energieeffizienz-Klassen angegeben. Wenn Sie mehr zum Thema Nachhaltigkeit erfahren möchte, dann besuchen Sie die Seite dieses Anbieters.
Bundesrat stimmt nach zahlreichen Änderungen zu
Um die Novelle zu verabschieden, musste sie zunächst den Bundesrat passieren. Dieser hatte jedoch zahlreiche Änderungen in den Details eingefügt. So forderten die Bundesländer unter anderem, die EnEV und weitere Energiewende-Vorschriften für den Immobiliensektor zusammenzufassen, um so deren Akzeptanz und Transparenz zu steigern. Außerdem sollte die Bundesregierung zwei Milliarden Euro im Jahr für die energetische Sanierung von Gebäuden bereitstellen. Aufgrund dieser Änderungen in der Vorlage musste das Kabinett der Novelle erneut zustimmen. Jetzt ist die Verordnung verabschiedet und soll für mehr Nachhaltigkeit im Immobiliensektor sorgen.