Die Nahrungsmittelknappheit in großen Teilen dieser Erde ist eines der dringendsten Probleme, denen sich die moderne Gesellschaft stellen muss. Retortenfleisch ist der neueste Einfall der Forschung, der zur Behebung dieses Problems entwickelt wurde.
Nahrungsmittelknappheit macht erfinderisch. Ob immer neue Pflanzenzüchtungen, deren Wachstumsrate durch Gentechnik gesteigert wird, oder die Idee des Klonens von Nutztieren – Die Forschung bringt immer neue Möglichkeiten hervor, den Hungersnöten dieser Welt Einhalt zu gebieten. Doch nicht alle Ideen sind in der Realität anwendbar, und nur die wenigsten werden sofort positiv aufgenommen. U.S.-Amerikanische Wissenschaftler arbeitet nun an einer Methode, Fleisch künstlich zu züchten und damit große Bevölkerungsmengen auch an Orten zu versorgen, an denen großflächige Viehzucht aus Mangel an Platz oder geeignetem Weidegrund nicht möglich ist.
Nahrungsmittelknappheit mit Retortenfleisch behebbar?
Angefangen hat alles mit einem Auftrag der U.S.-Raumfahrtbehörde NASA: der Wissenschaftler Vladimir Mironov, seines Zeichens Bio-Ingenieur, sollte eine neue Methode entwickeln, Astronauten auf Langzeitmissionen mit Proteinen zu versorgen, was bisher durch den Einsatz proteinreicher Pflanzen erfolgt. Sogar die Tierschutzorganisation PETA begann irgendwann, sich als Sponsor an Mironovs Forschungen zu beteiligen.
Mironov und seine Kollegen entwickelten eine Methode, bei der embryonale Muskelzellen eines Truthahn in einem Rinderserum zu Muskelgewebe heran gezüchtet werden. Dieselbe Technik sei ebenso bei Zellen von anderen Nutztieren anwendbar, so dass auch Muskelfleisch vom Rind oder vom Huhn künstlich im Labor heranwachsen könne. Die größten Erfolg stellten die Forscher bei der Zucht von Leberzellen fest, der Vielfalt ihrer künstlichen Produkte sind anscheinend wenig Grenzen gesetzt.
Die bisherigen Erfolge sind bereits viel versprechend. Doch noch lässt sich das Retortenfleisch nur in kleinen Mengen produzieren, die Züchtung ist derzeit noch langwierig und aufwendig. Mithilfe weiterer Sponsoren hofft Mironov jedoch, seine Forschungen weiter vorantreiben zu können. In Zukunft, so glaubt er, wird das künstlich gezüchtete Fleisch auf dem Teller des Endkonsumenten Realität sein. Ob sich jedoch Otto Normalverbraucher, der Manipulationen an Lebensmitteln naturgemäß skeptisch gegenüber steht, eine solche Umstellung in seiner Ernährung so einfach schmecken lässt, bleibt abzuwarten.
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