Zahlreiche Verbraucher fragen sich, ob Lebensmittel mit der Bezeichnung „Bio“ wirklich so gesund sind und wie groß der Unterschied zu Lebensmitteln ist, die nicht von Biobauern geerntet und produziert werden. Lohnt es sich, speziell Bio-Lebensmittel zu erwerben?
Den Etikettenschwindel durchschauen
Die Kritiker von Bio-Kost werfen oft das Argument ins Feld, dass gerade bei Bio-Produkten massiv Etikettenschwindel betrieben wird. Doch diese Behauptung ist schlichtweg falsch – als Verbraucher muss man lediglich wissen, welche Etiketten der Ökoverordnung entsprechen. Bei Bezeichnungen wie „natürliche Herstellung“, „kontrollierter Anbau“, „kontrollierter Vertragsanbau“ und „alternativ“ solltet ihr misstrauisch werden, denn diese Formulierungen sind nicht bindend. Kenner von Bio-Kost achten auf Bezeichnungen wie „Bio“, „Öko“, „biologisch“ und „ökologisch“, denn diese Bezeichnungen stellen sicher, dass damit gekennzeichnete Produkte nach den Richtlinien der Ökoverordnung der Europäischen Gemeinschaft erzeugt wurden.
Der höhere Preis für Bio-Lebensmittel ist gerechtfertigt
Lebensmittel in Bio-Qualität sind oft scheinbar unverhältnismäßig teuer, doch auch diese Aussage ist nicht wirklich zutreffend. Tatsache ist, dass jeder seriöse Bio-Bauer seine Erzeugnisse regelmäßigen Kontrollen unterziehen muss, die erhebliche Kosten verursachen. Für die biologische Aufzucht und Haltung von Nutztieren ist teures Spezialfutter gesetzlich vorgeschrieben. Zudem werden Bio-Produkte in kleineren Mengen verarbeitet und in den Handel gebracht. So ist der Vertrieb deutlich kostspieliger, was die höheren Preise rechtfertigt.
„Bio“ ist erwiesenermaßen gesünder
Wer sich für Bio-Lebensmittel entscheidet, der lebt tatsächlich gesund, obwohl Bio-Produkte nicht zwangsläufig mehr Nährstoffe oder Vitamine enthalten als identische Produkte von Herstellern, die keine biologische Landwirtschaft betreiben. Felder eines Biobauern werden nicht mit Pestiziden und Kunstdüngemitteln gedüngt, und Tiere dürfen auf der Weide grasen. Ständige Stallhaltung und Hormonbehandlung ist dabei tabu, ebenso die Beimengung von synthetischem Futterzusatz in die Futtermittel. So gelangen keine Schadstoffe über die Produkte zum Verbraucher.
Bio-Produkte schonen unsere Umwelt und stärken die heimische Landwirtschaft
Bio-Lebensmittel sind nicht nur gesünder für den Verbraucher, sondern auch für die Umwelt. Durch biologischen Anbau wird das Grundwasser kaum mit chemischen Stoffen belastet. Es findet auch keine Überdüngung der Felder mit Kunstdünger statt. Weniger Umweltbelastung wandelt ausgelaugte Böden wieder in ertragreiches Ackerland um. Auch die regionale Landwirtschaft wird durch eine biologische Produktion angekurbelt. So können kleinere Landwirtschafts- und Familienbetriebe, die sich auf Bio-Produkte spezialisiert haben, wieder von ihren Erzeugnissen leben und ihre Lebensmitteln verstärkt auf Wochenmärkten anbieten.