Die Folgen der globalen Umstellung auf Biosprit nehmen immer groteskere Züge an.
Stellte sich in der letzten Woche die Frage, ob Biosprit schuld an wachsender Armut sei, so warnen Ökologie-Experten in den USA vor einer drohenden Ökokatastrophe.
So wird berichtet, dass die für die Biosprit-Produktion benötigten Düngemittel von amerikanischen Bauern auf Maisfeldern am Mississipi und Atchafalaya von den Feldern in die Flüsse absickern. Mit dem Fluss fließe der Dünger dann Richtung Meer. Wenn jetzt die Biosprit-Produktion wie geplant anlaufe, so drohe dem Golf von Mexiko eine Vergrößerung der „Todeszone“, in der weder Fische noch Pflanzen leben können, weil der Sauerstoffgehalt viel zu niedrig ist.
Damit ist eine weitere, dem Umweltschutzgedanken vollkommen gegenläufige „Nebenwirkung“ des Biosprits bekannt. Was bringt es, die Umwelt durch den richtigen Sprit zu schützen, wenn wir sie gleichzeitig durch die Dünger für diesen Sprit effektiv zerstören? Es ist wirklich fraglich, ob der globale Nutzen des Biosprits die Ausweitung der Todeszone im Golf von Mexiko rechtfertigt.
Für mich hat sich der neue Kraftstoff damit schon längst eingereiht in die lange Reihe der Produkte, auf denen „Bio“ draufsteht, die der Umwelt aber auf lange Sicht mehr schaden als nützen.