Vielen Menschen, die Bio-Produkte kaufen, ist es wichtig, auf Geschmacksverstärker und künstliche Aromanstoffe zu verzichten, da sie im Verdacht stehen, Allergien auszulösen und auch mit Übergewicht und Alzheimer in Zusammenhang gebracht werden. Hefeextrakt klingt da viel natürlicher. Was viele nicht wissen: Auch die vermeintlich unbedenkliche Zutat enthält Glutamat.
Hefeextrakt enthält Glutamat
Hefeextrakt findet man bei vielen Bio-Lebensmitteln als Würzmittel auf der Zutatenliste, vor allem, wenn es um geschmacksintensive Produkte wie Gemüsebrühe, Tütensuppe oder auch fertige vegetarische Aufstriche geht. Außerdem klingt Hefe ja erst mal nach einem natürlichen Zusatz.
Hefeextrakt wird zwar auf der Basis von Hefe gewonnen, hat aber mit dem Ausgangsprodukt kaum noch was zu tun. Aus konzentrierten Hefezellen werden lediglich die Proteine gelöst, aus denen das Extrakt besteht. Diese werden übrigens auch für die Gewinnung von Mononatriumglutamat eingesetzt. Dass Hefeextrakt selbst auch die umstrittenen Substanzen Glutamat, Inosinat und Guanylat enthält, wird kaum irgendwo erwähnt. Da das Glutamat jedoch nicht isoliert auftritt, ist es nicht als Geschmacksverstärker mit einer E-Nummer zu kennzeichnen. Und so kommt der Gewürzträger auch bei der Verarbeitung von Bio-Produkten zum Einsatz.
Warum Geschmacksverstärker umstritten sind
Was aber ist nun so schlimm an Geschmacksverstärkern und Hefeextrakt? Zunächst mal muss man anführen, dass Glutamat auch natürlich in Tomaten, Walnüssen und einigen Käsesorten vorkommt. Die Menge macht jedoch das Gift. Während das Natriumsalz der Glutaminsäure in den genannten Lebensmitteln nur in geringen Mengen auftritt, so dass man beim Verzehr nur schwer auf eine wirklich bedenkliche Menge kommt, werden Hefeextrakt und Mononatriumglutamat in großen Mengen zur Würze von Fertigprodukten eingesetzt.
Das intensive Aroma macht die Geschmacksknospen geradezu taub gegenüber anderen Nuancen und Würzstoffen. Es wäre zwar übertrieben von einer Sucht zu sprechen, tatsächlich fällt der Verzicht nach einem langjährigen Geschmacksverstärker Konsum jedoch richtig schwer.
Eine fatale Wirkung vermutet man außerdem in Bezug auf Übergewicht. Glutamat soll nämlich bestimmte Teile des Gehirns so beeinflussen, dass kein richtiges Sättigungsgefühl einsetzt. Gut für die Wirtschaft, schlecht für die Gesundheit. Zusätzlich vermutet man Zusammenhänge zwischen Glutamat-Konsum und Alzheimer.
Alle „schlechten“ Zusatzstoffe zu meiden, ist also gar nicht so leicht. Tipp: Statt Fertigwürze lieber frisches Gemüse und Kräuter wie Sellerie, Petersilie, Zwiebeln und Knoblauch zum Kochen verwenden.
Mehr Infos zum Einsatz von Glutamat und Geschmacksverstärken findet man hier bei der Organisation foodwatch.