Berlin – Der Duden definiert Nachhaltigkeit ziemlich knapp: «Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.» Also zum Beispiel im Wald nur so viel Holz schlagen, wie nachwachsen kann.

Viele Menschen denken heute vor allem an Energiesparen und Ökostrom, wenn sie das Wort Nachhaltigkeit hören. Dahinter steckt aber viel mehr als dreifachverglaste Fenster oder Solaranlage.

Teilen und Weitergeben: Ob Auto, Wohnung oder Kleidung – wer mit anderen teilt oder etwas weitergibt, verhält sich nachhaltig. Denn so muss weniger produziert und angebaut werden. Das spart neben Rohstoffen und anderen Ressourcen auch klimaschädliches CO2 ein. Ein Beispiel sind Second-Hand-Läden oder die Tafeln, die in vielen Städten nicht mehr benötigte Lebensmittel verteilen.

Lücken füllen:Um Städte herum wird immer mehr Natur zugebaut, dabei stehen vielerorts Gebäude und Wohnungen leer. Das ist nicht nachhaltig, auch Platz ist eine knappe Ressource. Projekte wie die Bremer ZwischenZeitZentrale sorgen dafür, dass nicht genutzte Flächen und Gebäude Bewohner oder Bewirtschafter finden. Die Bremer bekamen dafür eine Auszeichnung des Rats für Nachhaltige Entwicklung.

Fähigkeiten nutzen: Die einen haben was – zum Beispiel Zeit und Lebenserfahrung. Die anderen brauchen was – zum Beispiel Hilfe beim Lernen. Projekte wie «Seniorpartner in School» oder Lesepaten-Vermittlungen bringen ältere Menschen und Schüler zusammen. Die Ressourcen der Älteren werden genutzt, die junge Generation hat was davon. Auch das ist nachhaltig.

Fair handeln: Wenn Produzenten von Lebensmitteln und anderen Produkten einen fairen Lohn bekommen, verhindert das Ausbeutung, ist aber auch nachhaltig. Wie die Bundesregierung in ihrer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie festlegt, gehören auch «sozialer Zusammenhalt und internationale Verantwortung» dazu.

Barrieren abbauen: Zur sozialen Nachhaltigkeit zählt, dass alle Menschen sich ungehindert in der Öffentlichkeit bewegen können – auch wenn sie im Rollstuhl sitzen. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat deshalb die Initiative BPASS ausgezeichnet, die Barrierefreiheit messbar machen will, sowie das Onlineverzeichnis Wheelmap.org, das rollstuhlgerechte Orte anzeigt.

Fotocredits: Daniel Karmann
(dpa)

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