Seit einiger Zeit werden Präparate, die Algen enthalten beziehungsweise aus ihnen bestehen, als hochwertige Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Doch was ist in diesen eigentlich enthalten und welche Wirkung haben sie tatsächlich?


Was Popeye sein Spinat war, das sollen heute Algen-Präparate sein. Angeblich sind darin wertvolle ergänzende Nährstoffe enthalten, die die Gesundheit fördern. Die tatsächlichen Auswirkungen sind jedoch umstritten und fragwürdig.

Mehr Schein als Sein?

Lange Zeit galt Spinat als besonders eisenhaltig und damit als wertvolle Nahrung. Bis eine genauere Untersuchung bewies, dass der tatsächliche Eisengehalt um ein vielfaches geringer ist, als bisher angenommen. So ist der Spinat in punkto Ernährung auf der Liste eisenhaltiger Nahrungsmittel ziemlich nach unten gerutscht.

Die Algen Produkte erinnern nicht nur rein optisch an den Spinat, sondern auch vor allem die Einstellung zur angeblichen Wirkweise. Beworben von Unternehmen werden die Erzeugnisse, die es unter anderem in Tablettenform gibt, mit ihrer Hochwertigkeit als wertvolles Nahrungsergänzungsmittel.

Auch aus diesem Grund werden dafür mitunter stolze Preise gefordert. Sind die Produkte noch mit einem irgendwie gearteten Bio-Siegel versehen umso mehr.

Die Algen Präparate

Die Präparate werden aus verschiedenen Algen-Rohstoffsorten gewonnen. Dazu gehören verschiedene Algenarten, wie Blau- und Grünalgen.

Angeblich sollen die Erzeugnisse viel Vitamine, Mineralien und Nährstoffe enthalten und besonders als Ergänzung bei Diäten und Fastenkuren geeignet sein, also Gesundheit versprechen.

Wie die Stiftung Warentest erst im vergangenen Jahr ermittelte, ist dies jedoch ein sich möglicherweise fatal auswirkender Irrglaube. Getestet wurden 10 ausgewählte Produkte, also Nahrungsergänzungs- beziehungsweise Lebensmittel in Form von Tabletten, Kapseln und Presslingen. Eine Tagesration dieser Mittel kostet zwischen 0,87 und 2,22 Euro.

Algen-Produkte überflüssig bis schädlich

In drei der getesteten Präparate waren sogenannte Microcystine enthalten, bei denen es sich um Gifte handelt, die besonders bei längerer Einnahme Gehirn, Leber und Nieren schädigen und als mögliche Krebsauslöser gelten.

Auch die Produkte, die weniger Unverträglichkeit aufwiesen, zum Beispiel Erzeugnisse aus den Süßwasseralgen Chlorella und Spirulina wurden als relativ ungeeignet für die Ernährung bewertet. Das liegt vor allem auch daran, dass Hersteller viele Zusatzstoffe zum Algenanteil ergänzen, der somit meist verschwindend gering ist. Dadurch ist dementsprechend auch der tatsächliche Anteil an Nährstoffen entsprechend gering. Die Rohstoffe werden billig eingekauft, weiterverarbeitet und dann zu unverhältnismäßigen Preisen weiterverkauft.

Insgesamt ist das Fazit, dass nichts eine ausgewogene und gesunde Ernährung ersetzen kann oder sollte.