Die Biobranche schrumpft: die Verbraucher sparen und geben ihr Geld lieber für herkömmliche Lebensmittel aus. Nach Meinung von Experten gibt es dafür vor allem zwei Gründe. Zum Einen wirkt sich die Wirtschaftskrise auf den generellen Kauf von Lebensmitteln aus, zum Anderen wurde die Qualität von Biolebensmitteln in letzter Zeit stark angezweifelt.
Der Umsatz von Ökolebensmitteln ging zum ersten Mal seit Jahren in diesem Jahr zurück – genau wie der Umsatz von Lebensmitteln ohne Bio-Siegel. Schuld daran ist, da sind sich Wirtschaftsexperten einig, die Wirtschaftskrise. Die Biobranche ist aber mit etwa 4 % deutlich stärker geschrumpft als die allgemeine Lebensmittelbranche mit 2,4 %.
Verbraucher sparen in diesem Jahr also insgesamt beim Kauf von Nahrungsmitteln. Die Biobranche schrumpft aber verhältnismässig stärker. Schuld daran könnten Medienberichte sein, wie über eine vor wenigen Tagen von einem britischen Hygiene-Institut veröffentlichte Studie, die zu dem Schluss kam, zwischen den Öko- und den herkömmlichen Lebensmitteln gäbe es in Bezug auf die Nähr- und Inhaltsstoffe kaum Unterschiede, also bei Gemüse, Obst, Brot u.s.w.
Verständlich also, dass viele Verbraucher sich fragen, warum sie mehr für Lebensmittel bezahlen sollen, die genau so gesund sind wie die aus dem Supermarkt. Verbraucher, die nur gelegentlich auf Bioprodukte zurückgegriffen haben, lassen nun ihre Finger von der Biobranche. Wem es also bei Lebensmitteln nur auf Preis und Inhaltsstoffe ankommt und nicht auf die Produktionsweise, der scheint also zumindest in den ersten beiden Quartalen diesen Jahres auf Biolebensmittel verzichtet zu haben.