Man kann es gar nicht oft genug wieder aufgreifen, das Thema „Siegel-Dschungel“ in Deutschland. Denn welcher normale Verbraucher kennt sich denn WIRKLICH mit all diesen Zeichen und Siegeln aus, die man auf den Verpackungen der Bio-Produkte finden kann?

Bio und Öko sind europaweit geschützte Begriffe, so weit, so schön.
Wer diese Begriffe verwendet, muss mindestens den Standard einhalten, der durch das sechseckige BIO-Siegel vorgegeben ist.

Die Bio-Anbauverbände haben strengere Kriterien.

Achtung aber bei Begriffen wie „naturnah“, „kontrolliert“ oder „integriert“!
Hier war nur die Werbung am Werk und der Verbraucher wird schneller geblendet als er ahnt!

Hier nochmal die wichtigsten Siegel in aller (verständlicher) Kürze:

Das BIO-Siegel

  • Zutaten sind zu mind. 95% aus ökologischem Landbau
  • keine Gen-Pflanzen im Lebensmittel und im Tierfutter
  • weitgehender Verzicht auf chemisch-synthetische
    Pestizide und Stickstoffdünger
  • artgerechte Tierhaltung

  • Zusätzlich zum BIO-Siegel gibt es:

    Bioland

  • der gesamte Betrieb muss ökologisch bewirtschaftet
    werden
  • keine chemisch synthetischen Dünger und Pestizide
  • Saatgut aus ökologischem Anbau
  • Demeter

    Demeter produziert nach biologisch-dynamischen
    Methoden.

  • Gesamtbetriebsumstellung mit eigener Saatgutzüchtung
  • Förderung der Bodenfruchtbarkeit durch biologisch
    dynamische Präparate
  • ausschließlich Biofütterung der Tiere
  • Ausschluss von natürlichen Aromastoffen als Zusätze
  • Naturland

  • zusätzlich zu den Regeln der anderen Anbauverbände
    gelten strenge Richtlinien für Öko-Aquakultur, Öko-
    Waldnutzung, Öko-Textilien, soziale Kriterien und faire
    Partnerschaft
  • EcoVin

  • Weinberge müssen zwischen den Reben begrünt
    werden
  • keine Herbizide, synthetisch-organische Dünger,
    Insektizide und Fungizide
  • Folgende drei sind regionale Siegel:

    Gäa ist hauptsächlich in Ostdeutschland verbreitet

    Biokreis in Bayern und Nordrhein-Westfalen

    Biopark bundesweit

  • Gesamtbetriebsumstellung
  • keine chemisch-synthetischen Pestizide
  • keine Masthilfsmittel, Hormone und Fütterungsantibiotika
  • Betriebseigene Dünger, ausgewogene Fruchtfolgen
    und Leguminoseanbau
  • Bestandsobergrenzen im tierischen Bereich
  • 100% Biofutter für Wiederkäuer
  • Für artgerechte Tierhaltung (keine Öko-Produkte):

    Neuland

  • Tiere aus robusten Rassen
  • ausreichend Auslauffläche und Ställe mit Einstreu
  • heimisches Futter, keine Leistungsförderer und
    Antibiotika, keine Gen-Pflanzen im Tierfutter
  • konventionelles Futter (nicht Öko)

  • Für Bananen

    Banafair

  • Anwendung sozialer und ökologischer Mindeststandards
  • konzernunabhängige Erzeugung und Vermarktung
  • kostendeckender Preis und langfristige Zusammenarbeit
  • Finanzierung sozialer und politischer Projekte
  • Für Lebensmittel und Produkte aus fairem Handel (nicht zwingend ökologisch!)

    Fairtrade

  • Mindestpreise über Weltmarktniveau für Erzeuger
  • Förderung kleinbäuerlicher Familien und Selbsthilfe-
    Initiativen
  • Verbot von illegaler Kinderarbeit, Einhaltung internationaler
    Arbeitsschutz-Richtlinien.
  • langfristige Lieferbeziehungen, Vorfinanzierung möglich