Gibt es so etwas wie den Öko-Weihnachtsbaum? Und was macht den umweltfreundlichen Weihnachtsbaum aus?
Nach Angaben der Umwelt- und Naturschutzorganisation „Robin Wood“, werden in Deutschland jährlich rund 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. In Zeiten von Klimaschutz, Umweltschutz und Diskussionen über Nachhaltigkeit stellt sich dem umweltbewussten Bürger die Frage nach einem umweltfreundlichen , Bio– oder Öko-Weihnachtsbaum. Was kennzeichnet einen Öko-Weihnachtsbaum und wo bekommt man ihn her?
Der Öko-Weihnachtsbaum – Müssen Insektizide, Herbizide und Düngemittel sein?
Der Großteil der Weihnachtsbäume, die in deutschen Wohnzimmern landen, kommen nicht aus Deutschland, sondern werden importiert. Zehn Prozent der ca. 25-28 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland, kommen vor allem von Plantagen aus Dänemark, wo die beliebte Nordmanntanne herkommt. Ein weiterer Anteil der importierten Weihnachtsbäume kommt aus den Niederlanden, Irland, Österreich, Polen und Tschechien. Wenn die Bäume aus Deutschland kommen, werden 15 Prozent der Weihnachtsbäume bei Waldbetrieben gekauft, wobei viele von ihnen nicht wie man meinen könnte, aus dem Wald kommen, sondern von Sondernutzungsflächen oder Landwirtschaftsflächen, die zum jeweiligen Forstbetrieb gehören.
Wann ist ein Weihnachtsbaum nicht umweltfreundlich?
80% der Bäume die wir aufstellen, kommen von Plantagen. Auf den Plantagen werden die Bäume bis zur Perfektion gedüngt und gespritzt. Insektizide gegen Rüsselkäfer und die Sitkalaus, Herbizide gegen konkurrierendes Gewächs und Mineraldünger, damit der Baum gleichmäßiger wächst und die Nadeln eine intensivere Grün- und Blaufärbung bekommen. Es sollen in den nächsten Jahren weiterhin genmanipulierte Bäume, die angeblich perfekt wachsen sollen, auf den Markt kommen. Was aber kann man tun, wenn man mit dieser Entwicklung nicht einverstanden ist?
Ein Öko-Weihnachtsbaum wäre ein Traum
Es gibt Forstbetriebe die ökologische Weihnachtsbaumkulturen anbieten. Sie verzichten hierbei komplett auf den Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger. Es wurden natürliche Möglichkeiten gefunden, um den Baum zu schützen und wachsen zu lassen. Hierfür wird z.B. eine bestimmte Schafsart, das Shropshire-Schaf, das eine spezialisierte Rasse ist und dem Koniferentriebe nicht schmecken, eingesetzt. Durch ihr sehr wählerisches Fressverhalten halten sie die Gräser zwischen den Bäumen kurz und sorgen noch für natürlichen Dünger. Angeblich soll dasselbe mit Gänsen und Schweinen funktionieren. Ohne den Einsatz von Pestiziden überleben auch nützliche Insekten, die dem Schädlingsbefall vorbeugen.
Wo bekommt man einen umweltfreundlichen Baum her?
Bei Förstern in der Region bekommt man oft Bäume aus Durchforstung, d.h. es wird ein Baumbestand gezielt entnommen, was oft bei schnellwachsenden Fichten getan wird. Diese kann man in seiner Region bedenkenlos kaufen. Man sollte weiterhin beachten, dass in unterschiedlichen Regionen, unterschiedliche Bäume wachsen. So ist im Schwarzwald vor allem die Tanne verbreitet, im Südwesten hingegen ist es die Fichte, die hauptsächlich in den Wäldern heimisch ist. In Baden-Württemberg z.B. macht die Fichte 38% der Waldfläche aus, wohingegen die Tanne nur 8% ausmacht.
Das Problem ist der Preis
Das Problem bei ökologischen Weihnachtsbäumen ist, da sie nicht mit Mineraldünger gedüngt werden, sie nicht so schön und dicht wachsen, wie ihr gedüngtes Pendant. Auch muss man bei einer ca. 2 Meter großen Fichte 12-15 Euro, bei einer Blaufichte der gleichen Größe, ca. 20-30 Euro und bei einer Nordmanntanne, mit 30 Euro aufwärts, rechnen.
Wer sich über Anbieter von ökologischen Weihnachtsbäumen in seiner Region informieren möchte, kann dies hier tun.