Sprossen des Bockshornklee sind offenbar der tatsächliche Ursprung der EHEC-Epidemie in Deutschland und anderen Teilen Europas. Die Samen für die Züchtung der Sprossen stammten aus Ägypten, die Einfuhr ähnlicher Produkte aus dieser Region wurde vorerst gestoppt.

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Die Bockshornkleesamen, die nun in epidemiologischen Untersuchungen als höchst wahrscheinliche Quelle der EHEC-Infektionen ermittelt wurden, stammten aus mindestens zwei Chargen, die aus Ägypten importiert und für die hiesige Sprossen-Züchtung verwendet worden waren. Dies gaben das Bundesinstitut für Risikobewertung, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und das Robert Koch-Institut in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.

EHEC-Epidemie wegen Bockshornklee

Hat das Rätselraten um die plötzlich auftretenden Erkrankungen in Deutschland und Frankreich nun endlich ein Ende? Zuerst standen Salatgurken aus Spanien unter Verdacht, auch von grünem Salat und rohen Tomaten wurde Verbrauchern abgeraten. Landwirte mussten beträchtliche Umsatzeinbußen hinnehmen, die Mengen an frischen Lebensmitteln, die vernichtet werden mussten, sind enorm.

Schließlich wurde bekannt, dass der Erreger an den Gurken nicht von der gefährlichen Sorte EHEC O104:H4 gewesen war, der die extremen Krankheitsverläufe mit HUS (hämolytisch-urämischem Syndrom) hervorgerufen hatte. Stattdessen gerieten nun Sprossen ins Visier der Ermittler, die in einem Betrieb in Niedersachsen gezüchtet worden waren. Die Samen, die hier verwendet worden waren, wurden nun mit höchster Wahrscheinlichkeit als Ursache der Epidemie entlarvt.

Bockshornkleesamen verursachen EHEC – EU stoppt Einfuhr

Zusätzlich zu den epidemiologischen Untersuchungen der drei Institute wurden durch eine eigenes gebildete Task Force die Bewegungen der Samenlieferungen gründlich nachvollzogen. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten habe zu dem nun veröffentlichten Ergebnis geführt. Der Name des ägyptischen Herstellers wurde nicht veröffentlicht, doch die EU zog Konsequenzen und verhängte ein Einfuhrverbot für diverse Produkte dieses Lieferanten, um die Gesundheit der Verbraucher zu schützen.

Außerdem müssen Bockshornkleesamen, die seit 2009 vom betreffenden ägyptischen Betrieb importiert eingeführt worden sind, vom Markt genommen werden. Vom Einfuhrstopp betroffen sind nicht nur die Samen des Bockshornklee, sondern auch andere zur Sprossenzüchtung vorgesehene Samen und Bohnen. Unterdessen wird Verbrauchern weiterhin geraten, auf den Rohverzehr von Sprossen zu verzichten, da nicht ausgeschlossen werden könnte, dass während des Transports oder der Verarbeitung auch Chargen anderer Unternehmen mit dem Erreger kontaminiert wurden.

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