Ein Londoner Chor vertont die menschliche DNA. „Allele“ heißt das Stück von Andrew Morley und bringt die Genome zum Singen.
Das Wort ‚Bio-Gregorianik‘ setzt sich zusammen aus ‚Biologie‘ (Lehre des Lebens) und ‚Gregorianik‘ (unbegleiteter, einstimmiger Gesang der römisch-katholischen Kirche). Nun bleibt jedoch die Frage offen, was haben diese beiden Dinge miteinander zu tun?
Bio-Gregorianik – Was steckt dahinter?
Die Biologie ist die Lehre des Lebens und das Leben, also der Mensch, besteht aus DNA. Die Nukleinbasen Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin erinnerten den Komponisten Andrew Morley an Notensequenzen und so entstand seine Idee, die Genome zu vertonen und ordnete jeder Base einen Ton zu und ließ diese vom New London Chamber Choir vortragen.
Allele – Das Werk
Auch der Name des Werkes „Allele“ passt zur Bio-Gregorianik. Denn Allele sind in der Biologie bestimmt Ausprägungen eines Gens, so kommt es auch zu Variationen einer Art.
Das Stück beginnt mit einer einzelnen Stimme und nach und nach setzen weitere Stimmen ein. Diese sollen dann den Prozess der Replikation und Reproduktion von DNA zum Ausdruck bringen. Das Highlight des Stückes: jeder singt seine eigene Gensequenz. Die Stimmen unterscheiden sich jedoch geringfügig voneinander.
Auf der Homepage von BBC finden Sie eine kleine Hörprobe.
Es wurden schon viele verrückte Sachen vertont zum Beispiel ein Fluss („Die Moldau“ von Friedrich Smetana) oder mit Haushaltsgegenständen wurde Musik gemacht, jedoch wird die Zeit zeigen, ob sich die Bio-Gregorianik musikalisch durchsetzt und nicht der Gentechnik zum opfer fällt. 😉