Nach einer längeren Diskussion wurde die neue Einspeisevergütung Ende Juni 2012 sowohl vom Bundestag als auch vom Bundesrat angenommen. Die geplanten Kürzungen im Bereich der Förderung von Photovoltaik-Anlagen wurden nun abgeschwächt, aber nicht wie von der Opposition gefordert, zurückgenommen.

Häuslebauer aufgepasst

Die Unterstützung für den Neubau von Anlagen wurde in der neuen Fassung mehrfach gedeckelt. So werden Anlagen mit einer Leistung von über 10.000 kWp in Zukunft überhaupt nicht mehr gefördert. Das Profitieren von der Übergangsregelung ist nur möglich, falls ein Netzanschlussbegehren in schriftlicher oder elektronischer Form vor dem 24.2.2012 gestellt wurde. In diesem müssen sowohl Standort als auch Leistung klar benannt worden sein. Darüber hinaus muss die betreffende Anlage nach dem 31.3.2012, aber vor dem 1.7.2012 in Betrieb gegangen sein. Ist dies alles der Fall, erhält der Betreiber eine Vergütung gemäß der derzeitigen Fassung des Gesetzes für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Neue Vergütung und Begrenzung der Förderung

Bei einem Neubau einer Anlage im Rahmen eines Hausbaus orientiert sich die Vergütung an der Leistung der Anlage. Sie ist in vier Größen gestaffelt, wobei gilt: je kleiner die Anlage, desto höher die Vergütung. Der Selbstverbrauch bei einem Eigenheim wird nach der neuen Regelung überhaupt nicht mehr vergütet. Darüber hinaus werden nur noch maximal 90 % des produzierten Stroms vergütet, der Rest ist von dem Besitzer zu verbrauchen bzw. anderweitig zu vermarkten. Die Vergütung sinkt in den Monaten von April 2012 bis August 2012 um monatlich 1%, danach errechnet sich der Prozentsatz am Zubau des Vormonats und schwankt zwischen 0,5 % und 2,5 %. Ein Unterschied zwischen Gebäude- und Freiflächenanlagen wird in Zukunft ebenfalls nicht mehr gemacht.

Harte Einschnitte

Auch wenn die Einschnitte mit Rücksicht auf die Umwelt und die Solarindustrie nicht ganz so drastisch ausgefallen sind, wie zuerst von der Regierung vorgesehen, sind sie doch härter ausgefallen, als von den meisten Beteiligten erwartet. Zusätzlich wurde durch die Einsparungen eine Begrenzung der Ressourcen vorgenommen, die erst in der Zukunft in voller Höhe zum Tragen kommt. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend nach der Wahl 2013 unter der neuen Regierung fortsetzen wird oder ob noch eine Wende in der Energiewende erfolgt.

 

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