Schmerzen im Magen, Jucken auf der Haut, Probleme beim Atmen: Solche allergieähnlichen Symptome werden oftmals durch Farb- und Konservierungsstoffe in Lebensmitteln ausgelöst. Anders als bei einer normalen Allergie ist dabei nicht das Immunsystem beteiligt, die Diagnose lässt sich nicht mithilfe eines Blut- oder Hauttests stellen. Doch Betroffene können ihren Beschwerden zu Leibe rücken, wenn sie Farb- und Konservierungsstoffe erkennen und diese meiden.
Nesselsucht als typische Pseudoallergie
Bei einem von hundert Menschen passiert es: Während oder kurz nach dem Verzehr von Lebensmitteln (meist industriell hergestellte Nahrung) treten Symptome auf, die man auch von Kontaktallergien, Heuschnupfen oder Asthma kennt. Die Haut fängt an zu jucken oder wird fleckig, die Nase verstopft, Magen-Darm-Probleme treten auf. Auch die Hautkrankheit Nesselsucht wird oftmals durch Zusatzstoffe in Lebensmitteln ausgelöst: Auf der Haut bilden sich Quaddeln, die stark jucken.
Eine Auslass-Diät kann die Symptome deutlich verbessern
Um herauszufinden, welche Inhaltsstoffe als Auslöser der Nesselsucht infrage kommen, empfehlen Ärzte eine Auslass-Diät. Industriell verarbeitete Lebensmittel, denen Farbstoffe und Konservierungsstoffe zugesetzt sind, werden dann vorerst nicht verzehrt. Laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) haben dadurch viele Nesselsucht-Patienten Erfolg, wie eine Studie gezeigt hat: Bei 73 Prozent von ihnen, klangen die Symptome der Urtikaria (so wird die Hautkrankheit in Fachkreisen genannt) schon nach zwei Wochen ab. Bei 46 Prozent war die Nesselsucht nach sechs Monaten komplett abgeklungen. Auch Jahre später soll die Auslass-Diät noch zu einer Verbesserung der Symptome führen, obwohl die Diät nicht weiter fortgesetzt wurde.
Wie erkenne ich Farb- oder Konservierungsstoffe beim Lebensmitteleinkauf?
Menschen mit Verdacht auf eine Pseudoallergie sollten beim Einkauf wachsam sein: Die Liste mit den Inhaltsstoffen auf der Packung von industriell hergestellter oder verarbeiteter Ware wird genau studiert. Sind dort die sogenannten E-Nummern aufgelistet, lassen Betroffene besser die Finger davon.
Typische Farbstoffe sind:
- Tartrazin (E 102): gibt Süßwaren eine gelbe Farbe
- Azorubin (E 122): macht Getränke, Süßwaren und Fertigprodukte rot
- Amaranth (E 123): macht Süßwaren rot
Typische Konservierungsstoffe sind:
- Benzoesäuren (E 210 bis E 219): in Soßen, Fischprodukten und Fertiggerichten enthalten
- Schwefel- und Sulfidverbindungen (E 220 bis E 228): in Trockenobst, Fertigsalaten, Obstkonserven, Kartoffelprodukten und Wein
- Natriumnitrit (Pökelsalz) (E 250): in Wurst
Stattdessen kauft man nur frische Bio-Ware ein und kocht und backt so viel wie möglich selbst.
Bildquelle: Thinkstock, 492627007, iStock, kaspic
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