Wir nutzen sie täglich: Zahncreme, Duschgel, Körperlotion und -peeling. Sie sollen unsere Haut reinigen und uns schöner machen. Das verspricht zumindest die Werbung. Doch etwas ganz anderes ist der Fall: In vielen Kosmetikprodukten stecken mikroskopisch kleine Plastikteilchen, sogenanntes Mikroplastik. Kann das gesund sein?

Strahlend weiße Zähne – auf Kosten der Gesundheit

Wer strahlend weiße Zähne haben möchte, kann auf spezielle Zahncremes zurückgreifen. Um den gewünschten Peelingeffekt zu erzielen, setzt die Industrie in ihren Produkten sogenannte Polyethylene ein, winzig kleine Plastikkügelchen, die für die mechanische Reinigung sorgen. In einigen Produkten bestehen bis zu zehn Prozent des Gesamtinhalts aus den besagten Kügelchen. Leider beschränkt sich der Einsatz nicht nur auf einige wenige Produkte, nahezu jedes Großunternehmen im Kosmetikbereich nutzt die Plastikpartikel in seinen Pflege- und Reinigungsmitteln.

Umwelt und Tiere leiden

Dass Plastikabfälle die Meere verunreinigen und die Lebewesen dort schädigen, ist seit Längerem bekannt. Ist das Plastik erst einmal in die Umwelt gelangt, kann es dort nicht mehr beseitigt werden; zu winzig sind die Partikel, die die dortige Atmosphäre verunreinigen. Beiträge und Dokumentationen, die dieses Thema behandeln, finden Sie beispielsweise auf hoerzu.de.

Welche direkten Auswirkungen die permanente Konfrontation mit Plastikteilchen hat, zeigen Tests an Meerestieren. Miesmuscheln filtern sehr viel Wasser aus dem Meer. Wenn dieses mit Mikroplastik verunreinigt ist, lagern die Tiere dieses in ihrem Gewebe ein; es kommt zu Entzündungen.

Plastik ist überall

„Wir können davon ausgehen, dass das Mikroplastik überall in der Atmosphäre zu finden ist“, sagt Gerd Liebezeit, emeritierter Professor am Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er vermutet, dass das Plastik über die Luft auch in unsere Nahrungsmittel gelangt. Untersuchungen haben bewiesen, dass sich das gleiche Mikroplastik der Kosmetikindustrie auch im Regenwasser befindet. Auch in 19 untersuchten Honigsorten wurden Plastikpartikel und -fasern nachgewiesen.

Mikroplastik: Auch in Lebensmitteln

Das sich die winzigen Plastikteilchen zukünftig nicht nur auf einzelne Honigsorten beschränken werden, ist absehbar. Auch wenn sich die bisherigen Schädigungen der Umwelt kaum rückgängig machen lassen, sieht inzwischen auch das Bundesumweltministerium Handlungsbedarf. Es fordert von der Industrie den zeitnahen Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastik auf freiwilliger Basis.

Was kann man tun, um sich zu schützen?

Wer sich gegen die Plastikteilchen in Kosmetikprodukten schützen möchte, dem bleibt momentan nichts anderes übrig, als auf derartige Produkte zu verzichten. Helfen kann dabei ein Blick auf die Inhaltsangaben eines Produktes: Alles, was Polyethylene als Inhaltsstoff aufweist, ist in so einem Fall Tabu. Alternativen gibt es beispielsweise in der Naturkosmetik: Hier gibt es konkrete Vorgaben hinsichtlich der Substanzen. Da hier ganz besonders auf die Inhaltsstoffe der Kosmetik geachtet wird, ist mit schädigenden Stoffen für Mensch um Umwelt höchstens bei der Verpackung der Lotion oder Zahnpastatube zu rechnen.

 

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