Überproportionales Einkommen, hoher Bildungsstand – so die zwei Hauptattribute des Bio-Käufers. Zahlreiche Studien bescheinigen dies. Doch stimmt das wirklich?
Discounter, beispielsweise, haben eine beachtliche Auswahl an Biolebensmitteln im Angebot und man könnte annehmen, dass Reiche nicht bei Discountern einkaufen. Doch Studien widerlegen dies. Ob Reich oder Arm, niemand möchte höhere Preise für Lebensmittel zahlen, als nötig. Der durchschnittliche Aldi-Kunde ist kein Hartz 4 Empfänger, selbst Milliardäre kaufen nachgewiesenermaßen bei Discountern.
Bereits 1990 konnte im Rahmen einer Studie zur „Vermarktung von Produkten aus biologischem Anbau“ festgestellt werden, dass vor allem Jungfamilien mit hohem Bildungsniveau sowie Studenten vermehrt Bioprodukte kauften. Weder Jungfamilien noch Studenten sind besonders einkommensstark. Außerdem ist nicht jedes Bioprodukt zwangsweise teuer.
Laut einer neuen Umfrage, werden Bio-Lebensmittel bei jungen Leuten beliebter. Inzwischen kaufen 23 Prozent der unter 30-Jährigen häufig Produkte aus ökologischem Anbau, wie eine Studie im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums ergab. Das sind neun Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Bei älteren Menschen gab es dagegen einen Rückgang. 19 Prozent der Verbraucher zwischen 50 und 59 Jahren greifen oft oder ausschließlich zu Bio-Waren, zuvor waren es noch 26 Prozent. Zumindest gelegentlich zu Bio-Produkten greifen nunmehr 74 Prozent, im Vorjahr waren es 76 Prozent.