Wenn auf der grünen Verpackung im Supermarkt ein Bio-Siegel drauf ist, dann träumt der Konsument von einer besseren Welt durch den Kauf dieses Produktes. Dass aber nicht überall wirklich Bio drin ist, wo es drauf steht, kann gar nicht oft genug betont werden. Dieses Mal hat die ARD mit äußerst erschreckenden Bildern darüber berichtet.
Was der Zuschauer aus dem Bericht lernen kann? Wir sind Bio- Romantiker. Das billige Bio- Produkt ist eine Mogelpackung. Das sollte uns auch ohne solche wachrüttelnden Aufnahmen klar sein. Immerhin kann nicht bestritten werden, dass „Qualität und Ethik“ ihren Preis haben.
Bio aus dem Supermarkt und aus dem Discounter
Der Film der ARD macht es noch einmal mit Bildern deutlich. Und wer es bisher nicht glauben wollte, der kann es mit eigenen Augen sehen, auch in der Bio- Eier– Produktion findet Massentierhaltung statt. Es werden Hybridhühner verwendet, bei denen die männlichen Küken noch in der Fabrik direkt mit dem Fließband in den Schredder transportiert werden. Das ist eklig, das ist schockierend, die Bilder davon rütteln hoffentlich endlich wach!
Das heutige Bio, das wir in den Supermärkten und in den Discountern finden, hat nichts mehr zu tun mit den einstigen Bio-Idealen. Heute ist Bio nicht nur ein Marketingbegriff, mit dem sich Produkte einfach besser verkaufen, es geht zudem auch um den größtmöglichen Profit. Die Verbraucher sollten sich von den großen Ketten nicht länger täuschen lassen.
Solange die Produkte, die eben „nur“ das EG-Bio-Siegel enthalten, gekauft werden, vegetieren Schweine verstümmelt in dunklen Verschlägen auf Betonböden dahin- ohne Auslauf, denn da könnten sie sich ja Krankheiten einfangen.
Die Bio- Frühkartoffeln aus Ägypten
Bei Bio und der Kritik daran, geht es natürlich nicht immer nur um die Haltungsbedingungen der Nutztiere. Es geht auch um den Obst- und Gemüseanbau. Im Film besonders deutlich dargestellt, wird der Weg der Frühkartoffeln, die einen 3000 km langen Transport aus der ägyptischen Wüste hinter sich haben, wo sie mit Unmengen an fossilem Grundwasser gewässert worden sind. Zeitgleich verfüttert ein deutscher Bio- Bauer seine Kartoffeln an die Schweine beziehungsweise liefert sie an einen Biogasbetrieb.
Das ist Verschwendung. Die im heimischen Anbau erzeugten Kartoffeln wurden größtenteils mit Regenwasser bewässert. Diese Kartoffeln sind nachhaltig, sie sind wirklich Bio. Doch sie sind den Discountern und Supermärkten zu teuer. So ist die Globalisierung auch im Biobereich angekommen. Dass die Frühkartoffeln aus Ägypten stammen, erfährt der Verbraucher nur, wenn er das Kleingedruckte liest. Bio- Landbau soll aber nachhaltig sein. Diese Kartoffeln sind es nicht!
So ist auch der Biobereich zu einem großen Geschäft verkommen. Die Verbraucher werden in dem Glauben gelassen, dass sie ein nachhaltig produziertes Produkt kaufen, welches ohne Leid und unter umweltschonenden Bedingungen hergestellt wurde. Die Supermärkte wollen dagegen eine besonders große Menge an Produkten, zu einem festen Termin und zu einem günstigen Preis. Das deckt sich nicht mit dem ökologischen Gedanken, der eigentlich hinter dem Begriff Bio stecken sollte.
Für alle Interessierten, hier noch einmal der Link zur ARD-Doku.
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